Diabetes

Diabetes ist die umgangssprachliche Bezeichnung für Diabetes mellitus (= honigsüßer Durchfluss), eine Gruppe verschiedener Krankheiten, die sich ein Hauptsymptom teilen: die Ausscheidung von Zucker im Urin. Als weitere Symptome können folgende auftreten: Austrocknung, ständiges Durstgefühl, häufiges Wasserlassen, Erbrechen, gelegentlich auch Wadenkrämpfe, Bauchschmerzen, Gewichtsabnahme, Müdigkeit/Kraftlosigkeit, Sehstörungen und Konzentrationsstörungen. Viele Typ-2-Diabetiker haben jahrelang keine fassbaren Symptome und der Diabetes bleibt lange Zeit unerkannt.

Diabetes wird nach seinen Ursachen in verschiedene Typen unterteilt, innerhalb derer weitere Untergruppen voneinander abgegrenzt werden:

Typ 1

(früher noch unterteilt in a = autoimmun und b= idiopathisch, seit 2009 nicht mehr):

Das eigene Immunsystem greift die körpereigene Insulinproduktion in der Bauchspeicheldrüse an und zerstört die Insulin-produzierenden Zellen (Beta-Zellen), dadurch entsteht ein „absoluter“ Insulinmangel. Der Körper ist aufgrund der fehlgeleiteten Immunreaktion nicht mehr in der Lage Insulin selbst herzustellen. Insulin muss subkutan per Spritze, Pen oder Insulinpumpe verabreicht werden. Dem Typ-1-Diabetes ist auch der LADA zugeordnet.

Typ 2

(früher noch unterteilt in a = ohne Übergewicht und b = mit Übergewicht, seit 2009 nicht mehr)

Insulinresistenz/relativer Insulinmangel. Körpereigenes Insulin ist nicht genügend wirksam (Insulinunempfindlichkeit). Genetische Faktoren, Übergewicht, Bewegungsmangel können Ursache sein. Besteht ein Insulinmangel über längere Zeit, reichen Diät, Bewegung und Tabletten oft nicht mehr aus und es muss ggf. Insulin gespritzt werden. Zum Typ-2-Diabetes zählt auch der MODY, welcher in weitere Typen unterteilt wird.

Andere spezifische Formen des Diabetes

(früher A-H, seit 2009 allgemein gehalten):

Spezielle Ursachen wie genetische Defekte, Erkrankungen der Bauchspeicheldrüse, Medikamente… Therapieform: Diät, Tabletten oder Insulin. Dazu gehört auch der Gestationsdiabetes (Schwangerschaftsdiabetes): Schwangerschaftshormone führen zu einer erhöhten Insulinresistenz, die Bauchspeicheldrüse ist nicht mehr in der Lage dem entgegen zu wirken. Meist ist eine Diät ausreichend, Tabletten oder Insulin wird nur in seltenen Fällen benötigt.

Insulin/Diabetes-Therapie

Insulin ist ein Hormon (Eiweiß), das in der Bauchspeicheldrüse (BSD) von Inselzellen produziert wird. Die Inselzellen sitzen auf der Außenwand der BSD und sehen aus wie kleine Inseln.

Die Hauptaufgabe des Insulins ist es, den Zucker (Glucose = kleinstes Zuckermolekül) aus dem Blut in die Zellen (= Bausteine aus denen Muskeln und Organe bestehen) zu schleusen. Damit senkt es den Blutzuckerwert.

Das passiert wie folgt: Das Blut ist der persönliche Chauffeur des nahrhaften Zuckers und „fährt“ diesen zu allen Bereichen des Körpers. Insulin ist der Schlüssel, der die Türen zu den Zellen öffnet und den Zucker aus dem Blut in die Zellen hinein bittet. Der Zucker betritt die Zellen und wird in diesen in Energie umgewandelt und überflüssiger wird gespeichert.

Fehlt nun Insulin, wie das beim Diabetiker Typ 1 der Fall ist, oder kann es nicht richtig wirken, wie beim Diabetes Typ 2, verbleibt der Zucker im Blut: der Blutzuckerwert steigt und die Körperzellen bleiben unterversorgt. Das hat fatale Folgen!

Typ-1-Diabetiker setzen hier die Insulinspritze an, denn Insulin ist das einzige körpereigene Hormon, welches den Blutzuckerwert senken kann. Klartext: Insulin ist ein lebenswichtiges Hormon, das den Blutzuckerspiegel reguliert und außerdem die Körperzellen ernährt.

Bei Diabetikern Typ 2 helfen allerdings nicht, wie so oft vermutet wird, Insulintabletten. Diese gibt es nicht – sonst würden Typ-1-er diese ja auch schlucken ;). Denn da Insulin ein Eiweiß ist, würde es – in Tablettenform zugeführt – direkt von der Magensäure zerstört werden und könnte seiner Aufgabe nicht nachkommen. Die Tabletten die Typ-2-Diabetiker nehmen beinhalten einen Wirkstoff, der die Insulinproduktion fördert bzw. die Zellen wieder „sensibler“ für Insulin macht. Denn bei Typ-2-Diabetikern ist die Bauchspeicheldrüse noch in der Lage, Insulin zu produzieren.